Procambarus clarkii - Roter amerikanischer Sumpfkrebs

geschrieben von  Brigitte Cobb
Letzte Änderung am 26.04.2018 von Annegret Spade
Deutscher Name:
Roter amerikanischer Sumpfkrebs
Synonyme (Deutscher Name):
Louisiana-Flusskrebs, Louisianakrebs
Wissenschaftlicher Name:
Procambarus clarkii
Beschrieben von, am:
Girard, 1852
Herkunft / Verbreitung:
ursprünglich im Süd-Osten der USA und Nord-Mexiko; besonders häufig im Bundesstaat Louisiana; eingebürgert in Spanien, Frankreich und Deutschland
Beschreibung:

Farbenfroh. Körper nicht bedornt, dunkelrot bis schwarz.Scheren mit leuchtend roten Dornen besetzt. 1 Postorbitalleiste.

Der rote amerikanische Sumpfkrebs stammt ursprünglich aus dem Süden der USA (Hauptgebiet Louisiana) und wurde in Europa erstmals 1973 in Spanien ausgesetzt. Er ist ein schnellwüchsiger Krebs dessen Carapax höher als breit ist. Die Scheren sind schlank und fast drehrund, mit unzähligen leuchtend roten Dornen besetzt. Die Farbe ist normalerweise ein dunkles Rot das bis ins Purpur oder fast ins Schwarz gehen kann. Es gibt aber auch blaue und fast orange Tiere mit allen Abstufungen dazwischen.
Die Louisiana Sumpflkrebse werden selten über 12 cm groß. Trotz ihrer geringen Größe sind sie die meistproduzierten Speisekrebse der Welt.
Der amerikanische Sumpfkrebs hat nur eine Postorbitalleiste.

Geschlechtsunterschiede:

Männchen mit Gonopodien und größeren Scheren

Größe der Weibchen in mm:
maximal 12 cm (sehr selten bis 15 cm)
Größe der Männchen in mm:
maximal 12 cm (sehr selten bis 15 cm)
Wassertemperatur:
5 - 30 Grad C. An europäische Winter adaptiert
Beckengröße:
100 Liter für 2 Tiere (bei guten Versteckmöglichkeiten)
Futter:

Allesfresser

ASp.:

Als Jungtiere bevorzugt diese Edelkrebsart vorrangig tierische Nahrung, wie nicht selten Artgenossen. Nach Erreichen des adulten Stadiums wandelt sich der Hauptanteil des Futters hin zu solchem pflanzlichen Ursprungs. Dabei macht das Tier auch vor der Aquarienbepflanzung nicht Halt!

Verhalten:

nach Eingewöhnung zutraulich und neugierig. Tagaktiv. Ausbruchskünstler!

Vergesellschaftung:

auch mit kleinen Fischen, sogar mit Grundeln. Erbeutet keine lebenden Fische, dafür aber Artgenossen.

Art der Vermehrung:

Weibchen trägt 150 - 200 Eier, etwa 3 - 4 Wochen

Im ursrpünglichen Verbreitungsgebiet ein Sommerbrüter (während der Trockenzeit) Hier in Europa völlig umgestellt und zum Winterbrüter geworden. Bei hohen Temperaturen können mehrere Bruten pro Jahr stattfinden. Sind an keine Jahreszeit gebunden. Die Eier entwicklen sich bei 10° C ebenso wie bei 25°C !!!!
Paarung: wann immer er will
Eiabstoss: Stunden bis wenige Tage nach Paarung
Schlupf der Larven: je nach Paarungszeitpunkt und Wassertemperatur

Gelegegrößen / Nachwuchsanzahl:
100 - 200. Fressen sich gegenseitig auf.
Bemerkungen:

Handelsnamen: RoterLobster/Hummer, Süßwasserhummer Bewohnt regelmäßig überschwemmte Gebiete, Flüsse, teiche, Seen,Wiesen (!), Sümpfe. Überdauert eingegraben lange Trockenperioden. Vermehrtsich rasch! Übeträger der Krebspest.
Bedeutender Speisekrebs!

Lebensweise:
Immer aktiv, da ursprünglich ein Warmwasserkrebs. Hat sich aber auch an die klimatischen Verhältnisse in Europa (auch Nordeuropa) angepasst und erträgt tiefste Temperaturen.

Habitat:
Lebt ursprünglich in Gewässern des Tieflandes, in Sümpfen und großen Strömen, auch in semipermanenten Gewässern! Hat geringste Ansprüche an Sauberkeit und Sauerstoffgehalt (lebt auch in gedüngten und gespritzen Reisfeldern!) Erträgt hohe Wassertemperaturen und auch Austrocknung der Gewässer. Gräbt sich dann sehr tiefe und komplexe Wohnhöhlen. Zerstört dadurch auch Dämme! Man nahm an, daß diese Krebsart in Mittel- und Nordeuropa im Freiland nicht überleben kann. Dies hat sich leider nicht bewahrheitet. Es gibt bereits einige reproduzierende Populationen auch in Deutschland und der Schweiz. Aus Österreich ist uns derzeit (1999) noch keine Freisetzung bekannt. Diese Krebsart hat ein sehr aggressives Ausbreitungsverhalten!

ASp.:

ACHTUNG! Handel und Vermehrung dieser Art sind in der EU verboten! Aufgrund der extrem invasiven Verbreitung, der Verdrängung einheimischer Spezies sowie der leichten Übertragung der Krebspest auf europäische Arten, soll die Möglichkeit der weiteren Ausbreitung verhindert werden. 

Ein Aussetzen der Procambarus clarkii ist strengstens untersagt! Eine Haltung im Freien, wie zum Beispiel in Teichen, sollte aufgrund eines möglichen Ausbruchs auf keinen Fall erfolgen.

Literatur:

Johannes Hager: Edelkrebse. 1996, Graz

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(6 Stimmen)

3 Kommentare

  • Kommentar-Link Theo_85 21.06.2018 gepostet von Theo_85

    @Dirk Gro

    Ja, Clarkii's gelten als invasiv und sind sogar in Berlin einmaschiert. Wie Piet engel schon schreibt, sind das Überlebenskünstler und können sich fast überall wo es Wasser gibt stark ausbreiten. Auch werden europäische Krebsarten vom Clarkii verdrängt oder sind Überträger der sog. Krebspest, dass dem Clarkii selbst nichts ausmacht.

  • Kommentar-Link Piet engel 20.09.2017 gepostet von Piet engel

    ich finde diese Urviecher und ihren Überlebenstrieb faszinierend! Es gibt sogar in den umgekipptesten, stinkenden Tümpeln diese Überlebenskünstler. Reicht es dem Clarkii, dann geht er auf Land zu neuen Ufern. Einfach bemerkenswert.

  • Kommentar-Link Dirk Gro 19.05.2017 gepostet von Dirk Gro

    Stimmt es das der Procambarus Clarkii zur Zeit nicht gehandelt werden darf ?

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