Macrobrachium rosenbergii - Rosenberggarnele

geschrieben von  Werner Klotz
Deutscher Name:
Rosenberggarnele
Wissenschaftlicher Name:
Macrobrachium rosenbergii
Identifikation:
P24
Herkunft / Verbreitung:
Südostasien/Thailand
Beschreibung:
Färbung: Transparent-bläulich. Anzahl der oberen Rostraldornen: 10. Untere Rostraldornen: 7.
Gesamtlänge ohnen Scheren: ca. 25cm. Große Männchen haben Scherenbeine mit einer Länge von bis zu 50cm! Die Tiere haben bis zu 3mm lange spitze Dornen auf den Scherenbeinen. Jungtiere haben manchmal bräunliche Längsstreifen auf dem Cephalothorax. Erwachsene Tiere blau-grünlich. In mittlerer Höhe der Abdominalsegmente haben sie orangefarbene Flecken.
Geschlechtsunterschiede:
Weibchen haben kleinere Scheren und ein breiteres Abdomen mit größeren Bauchschildern. Außerdem weist die Art auch einen Sexualdichromatismus auf: Während bei den Männchen die Scherenbeine bis zum Ende hin tiefblau gefärbt sind, ist das Ende des Scherenbeines bei den Weibchen eher beigefarben.
Alterserwartung:
Geschätzt: 2-3 Jahre.
Wassertemperatur:
22-27 Grad.
Härte:
möglichst hart/wahrscheinlich sehr anpassungsfähig.
PH-Wert:
07.08.2016
Beckengröße:
mindestens 1,50m
Beckeneinrichtung:
Sand, Steine; keine Pflanzen, in denen sich die Tiere mit ihren Scherendornen verhaken können.
Futter:
Jungtiere: Flocken-und Frostfutter; Alttiere sind Fischräuber!
Verhalten:
Die Garnelen sind untereinander sehr aggressiv; lt. Wolfgang Ilg kann man die Geschlechter nur zur Paarung zusammensetzen. Ein großer Haplochromis-Barsch wurde aktiv angeschwommen und von der Garnele erbeutet. Pflanzen lassen sie weitestgehend in Ruhe; allerdings sind sie in der Lage, die als "hart" geltenden Anubias-Pflanzen bis auf das Rhizom abzunagen! Auch Mangroven-Stecklinge können sie entsprechend bearbeiten. Bei S. Gehrmann wurde ein bereits abgenagtes Rhizom mehrfach "nachbearbeitet"... Vallisnerien werden gelegentlich auch in Rasenmähermanier gekürzt, wenn sie der Garnele im wege stehen. Es werden jedoch nicht alle Vallisnerien gekürzt, wie das z.B. beim Marmorkrebs(Procambarus spec.) der Fall wäre. Sehr interessant ist auch ihr Putz-und Körperpflegeverhalten, sowie die Regeneration beschädigter oder abhandengekommener Gliedmaßen. Die Tiere sind extrem schnellwüchsig. In noch nicht einmal drei Monaten verdoppelte eine meiner Rosenberggarnelen mindestens ihre Körperlänge. Bei der letzten Häutung wuchs sie mindestens um 3-4cm!Die Länge der Scherenbeine nahm dabei um mindestens ein Drittel zu!
Vergesellschaftung:
Nur mit kleinen flinken Fischen, die als Beute nicht in Frage kommen(z, B. Zwergkärpflinge, Heterandria formosa. Neons werden erbeutet. Keine großen Fische, da diese als Beute betrachtet werden. Bienengarnelen und Ringelhandgarnelen sind unproblematisch. Evtl. auch große Flußkrebse, wie z.B. Cherax destructor oder Cherax quadricarinatus; jedoch nur mit juvenilen Rosenberggarnelen. Altgarnelen erbeuten Flußkrebse bei der Häutung und verzehren sie dann genüßlich... Vergesellschaftung mit Atyopsis moluccensis, der Fächergarnele aus Südostasien, hat geklappt. Atya spec. gabonensis, die Kamerun-Garnele, wurde leider Opfer der M. rosenbergii. Wahrscheinlich ist diese Art einfach zu langsam!
Art der Vermehrung:
Kleine Eier, freischwimmende Larvenstadien.
Gelegegrößen / Nachwuchsanzahl:
Einige tausend kleine Eier.
Zucht:
Bisher im Aquarium wohl nocht nicht gelungen; die Art wird aber weltweit auf Garnelenfarmen gezogen, da sie für den Speisekrebshandel interessant ist.
Bemerkungen:
Die Tiere werden häufig im Fischhandel als "Gamba" angeboten; meist ohne die Scherenarme oder nur das Schwanzstück.
Wegen ihrer Größe und ihrer räuberischen Lebensweise sind sie für Gesellschaftsaquarien nicht geeignet. Sie sollten möglichst nicht gekeschert werden, weil sie sich zum einen mit den Scherendornen im Netz verheddern könnten; zum anderen könnten sie sich am Rand des Keschers mit ihren Scheren festhaken. Man bekommt sie dann - lt. Wolfgang Ilg - höchstens mit einem Schraubenzieher wieder "abgehakt"... Die Tiere leben zeitweilig auch im Brack-oder Seewasser. Das unten gezeigte Präparat des Männchens besitzt nämlich auf der einen Schere einen marinen Kalkröhrenwurm!
Das Bild von Sven Gehrmann zeigt ein präpariertes Paar - vorne das Männchen, im Hintergrund das Weibchen. Die Färbung lebender Exemplare ist bedeutend schöner!

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