Neocaridina davidi var. ?Blue Velvet? - Blue Velvet Zwerggarnele

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Letzte Änderung am 17.04.2019 von Annegret Spade
Deutscher Name:
Blue Velvet Zwerggarnele
Synonyme (Deutscher Name):
Blue Diamond Zwerggarnele; Blue Dream Zwerggarnele; Blue Velvet Rückenstrichgarnele
Wissenschaftlicher Name:
Neocaridina davidi var. „Blue Velvet“
Synonyme (Wissenschaftlicher Name):
ehemals heteropoda
Beschrieben von, am:
Urform Neocaridina davidi (Algengarnele) Bouvier, 1904
Herkunft / Verbreitung:
Zuchtform der Algengarnele (mittleres Ostasien) aus Taiwan
Beschreibung:

Die „Blue Velvet“ Zuchtform der Algengarnele ist eine recht neue Farbvariante. Diese Neocaridina verfügt über eine weniger transparente, mehr oder minder helle Blaufärbung. Dabei variieren die Farben zwischen hellblau, tintenblau bis hin zu fast schwarzblau - je nach Stamm und Selektion des jeweiligen Züchters.

Wie bei vielen relativ neuen Hochzuchten, scheiden sich auch bei der Blue Velvet die Geister. Verschiedene Anbieter und Züchter unterscheiden zwischen Blue Dream, Blue Diamond und Blue Velvet, je nach Helligkeit und Intensität der Blaufärbung der Tiere. Da all diese Varianten jedoch noch wenig gefestigt sind und der Farbschlag einzelner Garnelen desselben Stamms nach wie vor streut, sollten diese blauen Neocaridina davidi bis auf Weiteres erst einmal zusammengefasst werden.

Wichtig ist, dass die Blaufärbung der Tiere recht gleichmäßig über den gesamten Körper verteilt ist. Dabei kann ein leichtes, verwaschenes und unregelmäßiges Muster in dunkleren Tönen auftreten.

Geschlechtsunterschiede:

Wie bei Neocaridina üblich, sind männliche Tiere im Allgemeinen schmaler und schlanker. Weibliche Blue Velvet lassen sich neben ihrem fülligeren Leib und ihrer Größe häufig anhand eines Rückenstrichs und / oder eines Eiflecks im Nackenbereich identifizieren.

Größe der Weibchen in mm:
bis 30
Größe der Männchen in mm:
bis 25
Schlüsselmerkmale:

flächige, kräftige Blaufärbung

Alterserwartung:
bis ca. 2 Jahre
Wassertemperatur:
17-27°C / optimal 20-24°C
Härte:
GH: 5-25°dgh / optimal 6-12°dgh - KH: 0-16°dgh / optimal 5-10°dgh
PH-Wert:
6-8
Beckengröße:
ab 20 Liter (die Vermehrungsfreudigkeit dieser Art kann jedoch schnell zu einer Überbevölkerung führen)
Beckeneinrichtung:

Ein Neocaridina-Becken im Allgemeinen sollte den Ansprüchen der Art gerecht werden - egal ob es sich um ein Schau- oder reines Zuchtbecken handelt.

Zu empfehlen sind daher viele verschiedene Versteckmöglichkeiten für Alt- und Jungtiere. Diese können beispielsweise aus Lochgestein, Wurzeln, im Handel erhältlichen Höhlen o.ä. bestehen.

Weiterhin bietet sich eine Bepflanzung mit feinfiedriger Flora und Moosen an. Beide bieten zusätzliche Rückzugsorte für die Tiere und durch Moose erweitern sich die Oberflächen, die die Garnelen nach Algen und Mikroorganismen abweiden können, enorm.

Die benötigte Aquarientechnik dürfte sich für einen informierten Halter von selbst verstehen. Allerdings ist es ratsam bei Verwendung eines handelsüblichen Eintauchfilters, einen Filterschutz für kleinste Jungtiere anzubringen, um ein Ansaugen dieser zu vermeiden.

Zudem fördert die Gabe von möglichst unbelastetem Buchen-, Eichenlaub oder Seemandelbaumblättern das Wohlbefinden der Blue Velvets. Der Einsatz von Erlenzapfen kann sich günstig auf die Gesundheit von eiertragenden Weibchen auswirken.

Futter:

Wie bereits im Bereich „Einrichtung“ beschrieben, grasen Blue Velvets äußerst gern Herbstlaub ungiftiger Baumarten ab. Ohnehin suchen die Tiere ständig nach Algenaufwuchs auf jeder verfügbaren Oberfläche im Becken. 

Darüber hinaus sollte eine abwechslungsreiche Ernährung der Garnelen durch überbrühtes Gemüse, wie beispielsweise Gurkenscheiben, und eine Gabe von proteinreichem Frostfutter, zum Beispiel in Form roter Mückenlarven, gewährleistet sein.

Wie alle Zuchtformen der Neocaridina nehmen Blue Velvets problemlos speziell für Garnelen hergestelltes Fertigfutter aus dem Handel an.

Verhalten:

Neocaridina Zwerggarnelen sind äußerst friedliche Zeitgenossen, die weder anderen Arten noch gesunden Pflanzen gefährlich werden. Sie befinden sich praktisch den gesamten Tag auf der Suche nach Fressbarem und zeigen schnell sehr wenig Scheu dem Menschen oder ungefährlichen Mitbewohnern gegenüber.

Vergesellschaftung:

Diese Tiere können mit allen Fischen, Schnecken, Krebsen und anderen Garnelenarten gemeinsam gehalten werden, solange diese ihnen nicht gefährlich werden. 

Üblich ist eine Vergesellschaftung mit sogenannten „Nano-Fischen“, wie zum Beispiel Boraras brigittae. Die Moskitorasbora können selbst den jungen Garnelen aufgrund ihrer sehr kleinen Mundgröße nicht gefährlich werden. 

Von einigen Raubschneckenarten ist bekannt, dass diese sich durchaus an Garnelennachwuchs „vergreifen“, wenn dieser nicht schnell genug flieht.

Eine gemeinsame Haltung mit Krebsen ist unter Aquarianern nicht unumstritten. Zwergflusskrebse sind normalerweise recht freundlich, können aber hin und wieder auch eine langsame Neocaridina abgreifen.

Weiterhin wichtig zu beachten ist die Möglichkeit der Kreuzung mit anderen Garnelen. Mehr dazu unter der Rubrik „Zucht“.

Art der Vermehrung:

Neocaridina davidi gehört zum fortgeschrittenen Fortpflanzungstyp und entlässt nach ca. 4-6 wöchiger Tragzeit vollständig entwickelte Jungtiere.

Gelegegrößen / Nachwuchsanzahl:
20-40 Jungtiere
Zucht:

Die Vermehrung der Blue Velvet ist bei günstigen Wasserwerten überaus simpel und erfolgt meist sogar zwangsläufig.

Die Zucht dieser recht neuen Farbform erfordert jedoch etwas Geduld. Denn die durchgehend blaue Färbung der Tiere ist nicht 100%ig erbfest. So kommt es immer wieder zu weniger leuchtend gefärbten, andersfarbigen oder gar sehr blass erscheinenden Jungtieren. Soll die Erbfestigkeit des Stamms also verbessert werden, so muss eine Selektion erfolgen.

Blue Velvet wurden bisher mit Sicherheit aus Schoko Sakuras herausgezüchtet. Wahrscheinlich ist aber auch eine Entwicklung aus Blue Carbon Rili durch andere Züchter.

Die Blue Dream Zwerggarnele ist in der Lage, sich mit allen anderen Neocaridina davidi-Zuchtformen und auch mit Neocaridina palmata zu kreuzen. Dabei entstehen häufig wildfarbene Tiere, gelegentlich auch völlig neue Farbvarianten. Ist das Ziel ein erbfester Zuchtstamm, so sollte auf eine „farbreine“ Haltung geachtet werden.

In Kreisen der Wirbellosen-Aquarianer wird immer wieder berichtet, dass ein Artbecken für das Hochkommen einer größeren Anzahl an Junggarnelen förderlich ist.

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