Steckbrief

Namen

Planarien, Scheibenwürmer, Strudelwürmer, Plattwürmer und Turbellarien

Aussehen

Ein Weiß bis Rosa länglicher Körper (bis 15 mm lang) mit einem dreieckigem Kopf

Vermehrung

Durch Eier, welche resistent sind gegenüber Frost, Trockenheit und höheren Temperaturen

Futter

Fischeier, kleine Fischbrut, frisch gehäutete Garnelen, Krebse, verendete Tiere, Frostfutter, Artemia

Einschleppung

Durch Pflanzen, Tiere und Wasser aus anderen Aquarien oder durch Frostfutter, welches Eier enthält

Planarien am fressen

Bekämpfungsmaßnahmen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Planarien zu bekämpfen. Dabei ist zu überlegen, ob man alle Tiere restlos entfernen oder sie nur merklich reduzieren will. Außerdem ist zu bedenken, welche Aquarienbewohner außer den Würmern noch getötet werden könnten.

1. Absammeln: Die an der Scheibe kriechenden Tiere werden mit dem Finger abgestreift. Die Tiere dabei nicht zerquetschen, denn dann entwickeln sich aus den kleinen Resten wieder kräftige Planarien!

2. Einsatz von Feindfischen: Makropoden und Zwergfadenfische fressen Planarien. Währenddessen alle anderen Aquarienbewohner umsetzten und die Fische nicht zusätzlich füttern. (Nur wenn die Fische bereits vorhanden sind. Keine Fische kaufen um Planarien zu bekämpfen.)

3. Hitze: Abkochen des Bodengrundes, des Filtersubstrats und der Einrichtungsgegenstände. Die Methode ist nur für leblose Einrichtungsgegenstände tauglich.

4. Mineralwasser: Pflanzen für 30 min in Mineralwasser geben, da die Planarien kein saures Milieu (< pH 4) vertragen. Die Pflanzen danach sorfältig abwaschen um die Eier zu entfernen.

5. "Chemische Keule": Spezielle aquaristische Medikamente gegen Scheibenwürmer sollte man normalerweise nicht anwenden. Sie enthalten meist als Hauptwirkstoff Kupfer in irgendeiner Form. Kupfer schädigt oder tötet Fische, Wirbellose und Bakterien. 

Flubenol
-> Flubendazol als Wirkstoff
-> bei zu hoher Dosierung giftig für Schnecken
-> wiederholte Anwendung nach 2-3 Wochen um die frisch geschlüpften Planarien zu töten

Panacur
-> Fenbendazol als Wirkstoff
-> Wurmmittel für Katzen und Hunde
-> Dosierung: 1/4 Tablette auf 100 Liter
-> mit Wasser im Becher zerdrücken und ins Wasser geben
-> auch wirksam gegen Hydra

Auf Grund der vielen toten Biomasse muss täglich ein Viertel des Wassers gewechselt werden und das Medikament nachdosiert werden. Problematisch ist nur, dass die Medikamente verschreibungspflichtig sind und sie nur über einen Tierarzt zubekommen sind.

6. Planarienköder: Man nimmt Fleisch (mageres, rohes, ungewürztes Rind oder Muschel) als Köder und baut sich eine Planarienfalle, wie hier beschrieben, selber oder kauft sich einen Schneckenfalle. Die Scheckenfalle darf nicht bei Harnischwelsen verwendet werden. Es ist ratsam die Fallen bei ausgeschalteter Beleuchtung zu nutzen, da die Planarien dann aktiver sind.
Nach 30 bis 60 Minuten kann man das Döschen entfernen, die Turbellarien vom Fleisch waschen und den Köder neu auslegen. 

Planarie unter dem Mikroskop

Planarienfressende Makropode
©Kai Quante

Hier gibt es weitere Informationen über die Planarienfalle

Alles in allem...
... gibt es keinen "Königsweg" für die Bekämpfung von Planarien. Man muss genau abwägen, welche Methoden man wählt oder miteinander kombiniert.
Aber vielleicht hat mein Beitrag ja etwas Licht ins "Planariendunkel" gebracht. Dennoch wünsche ich Dir, dass Du von dieser Plage verschont bleibst.

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