Cambarellus shufeldtii - Lousiana-Zwergflusskrebs

geschrieben von  Farschad Farhadi
Letzte Änderung am 27.09.2017 von Chiara Glaß
Deutscher Name:
Lousiana-Zwergflusskrebs
Wissenschaftlicher Name:
Cambarellus shufeldtii
Herkunft / Verbreitung:
USA: Tümpel am Unterlauf des Mississippi: Lousiana,Missouri, Trockenzeigen eingegraben im Schlamm
Beschreibung:

Rötlich braun bis grau, mit vier dunklen Längsstreifen(selten) oder mit in unregelmäßigen Reihen angordnetet Punkten.

Geschlechtsunterschiede:

Weibchen größer, in Aufsicht breiter, in Seitenansich stärker pigmentert, insondere mehr dunkle Flecken. Mänchen haben am Hinterleib, direkt hinter dem letzen Laufbeinpaar paarige Paarungsstachel (wie heißen die richtig?), die in Ruhe nachvorne geklappt werden und geringfügig kräftiger Scheren.

Größe der Weibchen in mm:
30
Größe der Männchen in mm:
25
Schlüsselmerkmale:

Rostrumbilder derzeit unter Bilder-Upload

Alterserwartung:
geschätzt: 2 Jahre
Wassertemperatur:
10...30 Grad C
Härte:
2 bis 30 Grad Gesamthaerte [sach ich mal: bei mir 6 Gesamt, 2KH]
PH-Wert:
6 bis 7,5
Beckengröße:
10 Liter für 5 Tiere
Beckeneinrichtung:

Das Aquarium sollte viele Versteckmöglichkeiten bieten, da sich die Alttiere und insbesondere Eier tragende Weibchen gern im Verborgenen aufhalten und nur zum Füttern hervor kommen. Jungtiere sind nicht ganz so
scheu. Die Tiere halten sich nicht nur am Boden, sondern auch gern mal in den Pflanzen an der Wasseroberfläche auf. Das Becken kann und sollte gut bepflanzt werden. Die Krebse fressen keine gesunden Pflanzen.
In einem 10 Liter Becken können gut 5 Tiere gehalten werden. Auch hier gilt, je größer das Becken umso besser. Will man züchten, empfiehlt sich sowiso ein Becken ab 60 cm.
Mein 100er Krebsbecken beherbergt zur Zeit sicher über 40 ausgewachsene Tiere. Dies ist nur möglich, weil das Becken mit vielen Versteck- und Klettermöglichkeiten versehen ist. Als Einrichtung verwende ich mit Javafarn und Anubias bewachsene Wurzeln, schwimmendes Hornkraut und dünne Bambusrohrstücke.
Höhlen im Bambus oder in Wurzeln sollten einen maximalen Durchmesser von 15 mm haben, da sie sonst nicht als Versteck angenommen werden. Ich habe zwei auf natürlichem Wege "getunnelte" Holzstücke, die ständig bewohnt sind. Allerdings kann man sich auch selbst mit einem breiteren Holzbohrer tiefe (mindestens 4 cm) Löcher in die Wurzeln bohren.

Futter:

Detrius, Wasserflöhe, Muschelkrebse, Wasserasseln, RoteMückenlarven Tubifex, Micro, Grindal, Trockenfutter, Frostfutter
Übrigens habe ich ein Futter gefunden, für das sie auch aus ihren Verstecken kommen: Ancistrus Laich. Da ich keinen Platz für weitere Ancistrus dolichopterus habe, kam ich auf die Idee, den Laichklumpen aus der Höhle des Ancistrus Männchens zu entfernen und die Krebse damit zu füttern. Inzwischen gehört dies zum Lieblingsfutter der Krebse. Der Vorteil gegenüber Frostfutter ist, dass Antennenwels-Laich das Wasser nicht belastet und auch über mehrere Tage im Wasser frisch bleibt. Eine Überfütterung ist somit nicht möglich.
Sehr wichtig für die Ernährung scheint mir totes Laub zu sein. Ich füttere meine Krebse mit totem Eichenlaub. Dazu nehme ich kleine vertrocknete Äste mit Laub von abgestorbenen Bäumen oder Ästen, die ich einfach unbehandelt ins Wasser tue. Nach einem Tag geht das Laub von alleine unter. Man sieht immer wieder Krebse am Laub knabbern.

Verhalten:

Sucht meist Deckung, paarungsbereite Weibchen und Männchen,sowie Jungtiere lassen sich öfter blicken. Sehr friedlich, frißt keine Pflanzen, stellt seine Nachkommen kaum nach [jagen aber andere Kleintiere gleicher Größe mit großem Eifer].

Vergesellschaftung:

mit Fischen gleicher Groesse oder friedlichen Welsen z.B. Ancistrus, nicht mit anderen größeren Wirbellosen (zB. Ringelhandgarnelen)

Art der Vermehrung:

Die Eier werden vom Weibchen getragen (etwa 4Wochen), bis die kleine Krebse fertig entwickelt sind. Anschließendhäutet sich das Weibchen und verpaart sich neu. Die kleinen wachsen ambesten wenn sie im Futter stehen: bei mir sind im Becken bewirkenwinzige (z.T. <1mm) Arten von Cyclops, bodenorientierten Wasserflöhen(Chydoridae) , Muschelkrebse und "grüne" Mückenlarven (die Larven zuden kleinen grünen Mücken, die sich im Sommer sammeln, wenn man abends das Fenster auf und das Licht an macht. Die Larven bauen Wohnröhrenund weiden von dort Algenbeläge ab. Vermehren sich bei schon seitJahren in geringer Menge), die alle zusammen einen grünen Mulm auf demBoden zurücklassen. Auch die Eltern fressen offenbar gern davon,jedenfall sind sie in diesem Becken für Trockenfutter nicht zu begeistern.

Gelegegrößen / Nachwuchsanzahl:
01.10.2020
Zucht:

Die Zucht ist bei guter Pflege und ausreichend Platz einfach und geschieht "von selbst". Die Begattung erfolgt, indem das Männchen das Weibchen bei den Scheren packt und auf den Rücken dreht. Mit seinen Begattungshaken hält er das Weibchen mehrere Minuten fest und übergibt das Spermienpaket. Die Eier werden vom Weibchen etwa 4 Wochen getragen, bis die kleinen Krebse schlüpfen. Die Tragzeit hängt stark von der Wassertemperatur ab.
Die Jungtiere werden nach dem Schlupf noch ca. 2 Tage von der Mutter getragen, bis sie fertig entwickelt sind. Wenn sie die Mutter verlassen, sind die Jungtiere ca 4 mm gross und halten sich wenig versteckt in allen Bereichen des Aquariums auf. Anschließend häutet sich das Weibchen und verpaart sich neu. Die Tiere sind nicht sehr produktiv, das heißt, ein Weibchen trägt nur ca. 10 bis 30 Eier.

Bemerkungen:

Ausgewachsene Weibchen können nach eigener Erfahrung bis zu 60 Eier tragen. (SN)

Literatur:

DATZ 9/96
VDA aktuell, Juli/Sept. 3.2000

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1 Kommentar

  • Kommentar-Link Udo Schweizer 25.12.2017 gepostet von Udo Schweizer

    Kann man diese krebse in einem guten bepflanzten 54l Becken zusammen mit 2 CPO halten?

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