Astacus leptodactylus - Galizischer Sumpfkrebs (braune Farbform)

geschrieben von  Brigitte Cobb
Letzte Änderung am 05.03.2017 von Kai A. Quante
Deutscher Name:
Galizischer Sumpfkrebs (braune Farbform)
Wissenschaftlicher Name:
Astacus leptodactylus
Beschreibung:

Der Galizier ist ein größwüchsiger Krebs. Es ist nicht abgeklärt, ob er ganz im Osten Österreichs heimisch war oder dort schon in der Vergangenheit angesiedelt wurde. Im restlichen Bundesgebiet sind alle Bestände durch den Menschen begründet worden.. Sein Körper ist stark bedornt. Die Farbe ist normalerweise Beige, kann aber bis ins Grünliche und Braune reichen (je nach Herkunftsgewässer). Es gibt 4 Unterarten, die sich leicht unterscheiden und teilweise im Brackwasser leben!
Die Scheren des Galizierkrebses sind lang und schmal (lat. Name!). Die Unterseite der Scheren ist so gefärbt wie der Rest des Körpers (siehe Foto oben). Männliche Sumpfkrebse können bis 18 cm Körperlänge und über 200 Gramm Gewicht erreichen. Weibchen bleiben deutlich kleiner.
Hinter den Augen an der Oberseite des Carapax sind die für die Artunterscheidung wichtigen Postorbitalknoten zu finden. Der europäische Sumpfkrebs besitzt wie der Edelkrebs zwei dieser Höcker.

Geschlechtsunterschiede:

Männchen haben Griffel, Weibchen haben an der Basis des zweiten Schreitbeinpaares Eileiteröffnungen. Weibchen sin gedrungener, haben einen breiteren Schwanz und kleinere Scheren als die Männchen.

Alterserwartung:
5-6 Jahre
Wassertemperatur:
7 - 22 Grad
Beckengröße:
ab 1m aufwärts
Beckeneinrichtung:

Strukturreich mit Sand- und Steinen; Teichhaltung ist auch möglich(bitte nicht mit Ausbruchsmöglichkeit in der Nähe von Edelkrebsgewässern).

Futter:

Allesfresser, verwertet auch Herbstlaub, Fadenalgen, Wasserpflanzen, Mollusken und Wasserinsekten etc...

Verhalten:

Untereinander recht friedlich und wenig aggressiv.

Art der Vermehrung:

Herbst bei sinkenden Wassertemperaturen ( ab ca 10 – 12° C) erfolgt die Paarung. Dabei werden die Weibchen von den Männchen mit den Scheren festgehalten und auf den Rücken oder in Seitenlage gedreht. Bei dieser Begattung heften die Männchen mit ihren „Gonopoden“ kleine weiße, etwa 1 mm starke stäbchenförmige Spermatophoren an den Weibchen an. Diese sind meist ventral zwischen den letzten Schreitbeinen oder am Schwanzfächer zu finden.
Paarung: Okt. – Nov.
Eiabstoss: Stunden bis 14 Tage nach Paarung
Schlupf der Larven: Mai
Jungkrebse: nach ca. 10 Tagen
Weitere Anmerkung: Es konnte auch schon eine Paarung im März bei einer Temperatur von etwa 10 Grad beobachtet werden. Die Eiablage erfolgte 3 Tage später.
Es wurde auch schon eine Eiablage bei nur 7 Grad beobachtet. Die Brut starb jedoch ab, weil sich durch einen Wetterumschwung die Temperatur um mehr als 5 Grad erhöht hatte.

Gelegegrößen / Nachwuchsanzahl:
bis zu etwa 200
Häufigkeit der Vermehrung:
einmal jährlich/ab dem zweiten Lebensjahr
Zucht:

Im Frühjahr oder Herbst ein brünftiges Männchen und ein entsprechendes Weibchen zusammen in einen Eimer setzen. Wenn es dann gleich zu einer Kopula kommt, die Tiere etwa 1-2 Stunden zusammenlassen. Trägt das Weibchen dann die weißen Spermafäden unter dem Abdomen, Weibchen in einen gesonderten Aufzuchtbehälter setzen.

Bemerkungen:

Lebensweise:
Dämmerungs- und Nachtaktiv.

Habitat:
Sommerwarme, nährstoffreiche Gewässer der Niederung, in Fließgewässern nur bei geringer Strömung. Lebt auch in sehr schlammigen Gewässern. Braucht nicht unbedingt Wohnhöhlen, nimmt zwar vorhandene Deckung gerne an, es genügt ihm aber, wenn er sich im Schlamm vergraben kann. Sind geeignete Uferböschungen vorhanden, gräbt er auch selbst Wohnhöhlen. Hat eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber chemischer und organischer Verschmutzung als der Edelkrebs.

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